Kamille rustikal

Eigentlich ist diese Seife bei der Herstellung trotz langer Vorplanungszeit total verunglückt. Aber beim Anwaschen entpuppte sich dieses hässliche Entlein als schöner Schwan!

Eine Kamillenseife hatte ich schon länger auf meiner To-do-Liste. Immerhin mazerierten die Kamillenblüten schon seit ein paar Wochen in Olivenöl vor sich hin. Für den rustikalen Look sollte es eine OHP-Seife werden, also im Heißverfahren hergestellt. Das hatte bei der Lavendel-Joghurt-Seife schon gut geklappt.

Also wurde Kamillentee gekocht für die Lauge, im abgekühlten Tee das NaOH, Zucker und Salz aufgelöst, die Fettmischung vorbereitet - Palmfett, teilweise unraffiniertes für eine "kamillige" Farbe, Kokosfett, Kamillen-Olivenöl und Rapsöl - und schließlich der Seifenleim angerührt. Während die Masse im Ofen vor sich hin verseifte, wurde das Überfettungsöl (Mandel), etwas Buttermilch und die ätherischen Öle bereitgestellt. Bei denen habe ich mich für eine Mischung aus Salbei, Litsea, Lemongrass und Muskatellersalbei entschieden. Diese Mischung nennt sich Elixir bei eocalc.com - eine Fundgrube interessanter Duftkompositionen mit ätherischen Ölen.

Und dann ist es passiert: Die Seife im Ofen war fertig, es musste schnell gehen, also nur noch schnell die Buttermilch anwärmen...oje, zu heiß, ausgeflockt! Also kamen nur Mandelöl und die ÄÖ-Mischung dazu. Leider war das Ergebnis ein sehr zäher und fester Seifenleim, der sich nur schwer in die Form drücken ließ und am Ende auch schon zu trocken und bröckelig war, so dass auf der Oberseite der fertigen Seife sehr leicht Krümel abfallen.

Beim Anwaschen jedoch zeigte sich, das sich die wackligen Bröckchen im angefeuchteten Zustand verbinden und das Seifenstück glatt und gut handhabbar wird. Die Seife gibt einen wunderbaren Schaum und wegen des frischen Duftes lieben nicht nur meine Kinder sie sehr!