Zeolith & Bambus

Das Seifensiedervirus, mit dem ich seit nun fast zwei Jahren infiziert bin, bringt es manchmal mit sich, Inhaltsstoffe in Seife zu verarbeiten, die ursprünglich nicht dafür vorgesehen sind.😁


Dieses Mal habe ich mich an einem Naturarzneimittel vergriffen, das seit 3 Monaten abgelaufen und deshalb für die innere Anwendung nicht mehr empfohlen war. Aber da es trocken und lichtgeschützt gelagert und sensorisch einwandfrei war, hatte ich keine Bedenken, es in Seife zu versenken. Ich möchte den Produktnamen hier nicht nennen, um keine Werbung zu betreiben. Es handelt sich dabei um ein Pulver, das aus Naturzeolith und Bambusextrakt besteht. Und weil Naturzeolith ein Mineral vulkanischen Ursprungs ist und damit quasi zu den Erden gehört, passt mein Seifchen gut in die diesmonatige Reihe der Traum-Schaum-Hütten-Seifelei zum Thema "Lots-of-Clay-Soap - Seifen mit Tonerden".

Naturzeolith wird aufgrund seiner guten Sorptionseigenschaften innerlich eingesetzt, um Giftstoffe zu binden und auszuleiten, den Darm zu sanieren und das Verdauungssystem zu regulieren. Außerdem soll es beim Knochen- und Knorpelaufbau unterstützend wirken und positive Effekte auf Haare und Nägel haben. Bei meiner Recherche habe ich auch äußerlich anzuwendende Rezepturen mit Zeolith gefunden, etwa als Puder oder als Salbe. Auf der Haut soll es antibakteriell und antimykotisch, also gegen Bakterien und Pilze wirken und die Wundheilung beschleunigen.

Bambusextrakt, der ebenfalls in dem verarbeiteten Pulver enthalten ist, soll reichlich Kieselsäure sowie verschiedene Vitamine und Mineralien enthalten. Äußerlich angewendet soll es talgregulierend wirken, weswegen es auch in Haarpflegeprodukten eingesetzt wird.

So gute Eigenschaften sind sicher nicht verkehrt in einer Seife, dachte ich mir. Von dem Naturarzneimittelpulver sind 10 % der Gesamtfettmenge in dem Ansatz enthalten. Verseift wurden Palmkernfett, Macadamianussöl, Aprikosenkernöl, Mangobutter und Rizinusöl. Als Laugenflüssigkeit habe ich Wasser, 33 % der GFM, verwendet. Der Laugenunterschuss beträgt 10 %, damit sollte die Seife schön mild werden. Farblich habe ich dem Seifenleim mit einer Messerspitze Blaugrün auf die Sprünge geholfen. Beduftet ist die Seife mit dem PÖ Jade von Brambleberry. Das ist ein frischer, grüner, leicht blumiger Duft - sehr lecker!

Ich erwarte jetzt keine großartige, gar medizinische Wirkung durch den Zusatz von Zeolith und Bambusextrakt in meiner Seife. Die Hobelreste, die ich neugierig angewaschen habe, produzierten üppig großblasigen Schaum. Die Hauptwirkung, nämlich die Reinigung der Haut, wird damit schonmal erreicht. Um möglicherweise eine besondere Pflegewirkung feststellen zu können, muss die Seife aber noch ein paar Wochen reifen. Ich bin gespannt auf den Ausgang des Experiments!

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