RosenStrauß

Um Straußenfett bin ich schon eine ganze Weile herumgeschlichen. In den einschlägigen Blogs und Foren las ich immer wieder, wie begeistert Anwenderinnen von Kosmetikprodukten mit Straußenfett sind, weil sie besonders pflegend bei trockener Haut, Neurodermitis und Schuppenflechte sein sollen.

Auch wenn ich keine besonders anspruchsvolle Problemhaut habe, siegte irgendwann die Neugier und ich bestellte mir etwas Straußenfett direkt bei einer Straußenfarm in Deutschland. Das habe ich in dieser Seife verarbeitet:

RosenStrauß

Mein RosenStrauß-Rezept basiert auf einem klassischen 25er, ist aber inspiriert von dem gleichnamigen Rezept aus dem Buch "Seife sieden" von Petra Neumann.

Innere Werte

  • Öle und Fette: 25 % Kokosfett, 25 % Straußenfett, 25 % Biskin extra-heiß (Mischung ölsäurereicher Öle von Distel, Raps, Sonnenblume), 17 % Reiskeimöl, 4 % Rizinusöl, 4 % Jojobaöl
  • Lauge: NaOH für 10 % Laugenunterschuss, 30 % (der GFM) destilliertes Wasser, 4 % (der GFM) Zitronensäure, 1 TL Salz, 2 TL Zucker (auf 450 g GFM)
  • Farben: Titandioxid, Fire D&C Red No. 30, Lavender WEP, Fuchsia WEP
  • Duft: Mischung aus PÖ Rose (Verseifer), PÖ Sandelholz (Manske), ÄÖ Lavandin

Der Seifenleim blieb wunderbar lange in einem fließfähigen Stadium, perfekt zum Swirlen! Ich habe hier die sogenannte "Ultra Thin Line"-Technik ausprobiert, bei der mit einem Stäbchen zunächst sehr dicht nebeneinander Linien gezogen werden, ähnlich einem Taiwan Swirl. Im frischen Leim hatte ich noch befürchtet, dass das Rot viel zu dominant ist und die anderen Farben gar nicht mehr zu sehen sind. Beim Ausformen der Seife war ich angenehm überrascht, wie definiert die feinen Linien auf der Oberfläche und wie interessant die Seiten im Anschnitt geworden sind. In der Tat finde ich diese Seifen so schön, dass ich noch nicht mal die Kanten brechen mag, wie ich es sonst üblicherweise tue, um diese Optik nicht zu zerstören.

Fast tut es mir ein bisschen leid, eins dieser blumig duftenden Kleinode anzuwaschen. Der erste Test soeben fiel aber ein bisschen enttäuschend aus. So richtig üppig, wie ich es mag, schäumt diese Seife nicht, dafür aber cremig. Das bisschen Schaum war dann auch noch rosa! Ich habe wohl doch zu viel Farbe verwendet. Direkt nach dem Waschen fühlte sich die Haut schön weich und eingecremt an, aber das änderte sich wenige Minuten später in ein leicht spannendes Gefühl an den Händen. Das ist ein Zeichen, dass sie noch nicht reif genug ist. Die Seife ist jetzt fast 6 Wochen alt, und ich denke, ich werde ihr eine lange Reifezeit gönnen, um zur Hochform aufzulaufen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass daraus noch ein tolles Pflegeschätzchen wird.

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