Auf dem Holzweg

Schon lange standen Woodgrain-Seifen auf meiner langen Liste der Ideen, die ich unbedingt umsetzen will. Dabei soll die typische Maserung von Holz im Seifendesign imitiert werden. Es gibt dabei unterschiedliche Wege, dies zu tun.

Die am weitesten verbreitete ist wohl die Technik, bei der unterschiedlich farbige Leime entlang der langen Seite einer Blockform in mehr oder weniger dünnen Streifen eingefüllt wird. Diese Streifentechnik habe ich in verschiedenen Farben schon früher ausprobiert, z. B. hier bei der Blaugestreiften, in Apfel-Salbei-Grün und als Kaffeeseife. Die Herausforderung war nun also, Holzlook mit Farben und passendem Duft zu erzeugen. Mit ein paar Extra-Schlenkern gelingt es Könnern sogar, "Astlöcher" zu produzieren. Meine Fähigkeiten diesbezüglich sind noch ausbaufähig, aber ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Einige Stücke, die mir eher weniger nach Holz aussahen, habe ich mit ein paar Stempeln aus Eigenproduktion verziert.

Auf dem Holzweg

Innere Werte:

  • Öle und Fette: Olivenöl, Kokosöl, Palmöl/Fettstange, Mandelöl, Rizinusöl
  • Lauge: destillertes Wasser, NaOH für 8 % Laugenunterschuss, Zucker, Salz
  • Farbe: Micas aus Fernost namens "Reddish Brown", "Coffee" und "Dark Brown"
  • Duft: 4 % Mischung ätherischer Öle (Orange, Lavandin, Zedernholz USA, Patchouli, Koriander, Kadeöl)

Die Duftmischung habe ich einem Ebook von Lovin' Soaps Studio entnommen. Als ich die ätherischen Öle in eine Flasche kippte und hinterher daran roch, dachte ich nur: 'Ach du Sch…, was hast du da zusammengepanscht!?' Im Rohzustand und direkt aus der Flasche roch die Mischung durch die wenigen Tropfen Kadeöl extrem nach verbrannten Orangen! 😱 Ein paar Tage durfte die Kombi reifen, bevor sie - nicht ohne zu zögern, ob das wirklich eine gute Idee ist - in den Seifenleim wanderte. Aber ich muss sagen, jetzt nach Verdünnung und ein paar Tagen Reifung in der Seife hat sich der Duft doch ganz angenehm entwickelt. Er duftet nach Sommerabend am Lagerfeuer, genau richtig für Naturburschen (und -mädels)!


Nachdem ich gezweifelt habe, ob ich diesen Duft wirklich verwenden mag, musste noch eine weitere Holzduft-Mischung her! Frei nach einem Rezept aus diesem Ebook von Lovin' Soaps Studio wurde es eine Kombination aus Fichtennadel, Kiefernnadel, Atlaszeder, Zedernholz USA, Vetiver, Wacholderbeere und Zypresse - sehr tiefgründig holzig und männlich herb! Und eine zweite Technik zur Erzeugung von Holzmuster wollte ich auch noch ausprobieren - den Spin Swirl. Dabei wird in einer flachen Seifenform der farbige Leim durch Rotation der Form und plötzliches Abbremsen zur Verwirbelung gebracht. Das ergibt interessante Muster, die durchaus Ähnlichkeit mit einer Holzmaserung haben. So sieht meine Variante aus.

Auf Holz geklopft

Innere Werte:

  • Öle und Fette: Olivenöl, Kokosöl, Kakaobutter, Sheabutter, Mangobutter, Rizinusöl
  • Lauge: destilliertes Wasser, NaOH für 8 % Laugenunterschuss, Zucker, Salz
  • Farbe: Micas aus Fernost namens "Light Gold", "Reddish Brown"und "Coffee"
  • Duft: ca. 4 % Mischung ätherischer Öle (Fichtennadel, Kiefernnadel, Atlaszeder, Zedernholz USA, Vetiver, Wacholderbeere und Zypresse)

Auch mit dieser Seife bin ich sehr zufrieden! Beide "Holz"-Seifen dürfen in unserer Wohnung reifen und verströmen einen herrlichen Duft! Man könnte meinen, wir hätten uns neue Holzmöbel gekauft!😁


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