Im Milchseifenrausch

Seifen mit tierischer Milch hatte ich in der Vergangenheit schon einige gemacht und sie haben mich jedes Mal sehr begeistert mit ihrer Cremigkeit. Seit einigen Wochen schon lagerten in unserem Tiefkühlschrank zu Eiswürfeln gefrorene Schaf- und Ziegenmilch, frisch dazugekommen ist jetzt auch noch Buttermilch, die zur Verwendung in Seife bestimmt sind.

Dass im Seifen4um die Wahl auf das Monatsthema Milchseifen fiel, freute mich daher ganz besonders. Ich hatte schon vorher -zig Ideen im Kopf, was ich damit anstellen könnte. Am Ende konnte ich aber gar nicht alle vorbereiteten Rezepte umsetzen, denn die Zeit reichte nicht mehr und irgendwie sind mir auch die Plätze im Reiferegal ausgegangen nach meinem Milchseifenrausch. Hier sind die ersten:


Ziegenmilch-Sole-Herzen "Rosy" (links im Bild)

Um ehrlich zu sein, lagerte die mit Salz versetzte Ziegenmilch schon seit Monaten im TK. Über den Sommer war es mir jedoch zu warm zum Verseifen von Milch, die eine kühle Umgebung braucht, wenn sie nicht gelen soll. Für die Ölzusammenstellung habe ich mich am SO'Lait-Rezept von Petra orientiert und etwas abgewandelt. Statt Sheabutter habe ich Mangobutter verwendet und den Anteil an Kokosöl habe ich erhöht, weil ich trotz Salz und einem Laugenunterschuss von 12 % gern ausreichend Schaum haben möchte. Außerdem sind Reiskeim-, Sesam-, Jojoba- und Rizinusöl drin. Beduftet ist die Seife mit einer Mischung aus den ätherischen Ölen Geranium, Palmarosa, Ho-Wood und einer Spur Patchouli. Diese Mischung erinnert sehr an Rosenduft und deshalb habe ich die Seife "Rosy" genannt.

Ich wollte unbedingt zweifarbige Herzen, doch dank der Mangobutter und des Reiskeimöls in der Rezeptur dickte der Leim sehr zügig an, so dass ich die zwei Farben nur in die Formen spachteln konnte, was leider ausnahmslos an jedem Stück zu sehen ist. Das ist ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Deswegen warte ich jetzt geduldig darauf, dass die Seife ausgereift ist, damit sie mich wenigstens mit ihren inneren Werten überzeugt.

Ziegenmilchseife "Spirale" (Mitte und unten im Bild)

Zu dieser Seife gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe diese in ähnlicher Zusammensetzung schon mit Kuhmilch und mit Schafmilch gesiedet und musste, weil sie mir beide so gut gefallen haben, auch noch eine Variante mit Ziegenmilch machen.

Verseift habe ich hier Reiskeimöl, Palmkernfett, Macadamianussöl, Kakaobutter, Rizinusöl und Jojobaöl. Das Natriumhydroxid wurde für einen Laugenunterschuss von 10 % berechnet und komplett in Ziegenmilch aufgelöst, die zuvor zu Eiswürfeln gefroren war. Für mehr cremigen Schaum habe ich einen Teelöffel Reisstärke in die Ölmischung püriert. Farbstoffe sind nicht drin, die Farbe ist ganz natürlich. Beduftet ist auch diese Variante mit dem PÖ Milk von Manske.

Buttermilchseife "Bottermelk Fresh" (rechts im Bild)

Mein Sohn wollte unbedingt eine Zitronenseife, ich wollte eine mit Buttermilch. Warum also nicht beides kombinieren? Geht doch bei einem bekannten Eishörnchen auch!

Hier sind Babassuöl, Distelöl HO, Schmalz, Reiskeimöl und Rizinusöl verseift. Die Lauge ist komplett mit Buttermilch in Eiswürfelform angerührt worden, der Laugenunterschuss beträgt 8 %. Der Duft ist eine sehr leckere Mischung aus dem PÖ Lemon Dream, das ich solo überhaupt nicht mag, aber zusammen mit den ÄÖ Zitrone, Bergamotte und Litsea cubeba einen leckeren, fruchtig-frischen Duft ergibt, der durch einen süßlich-warmen Unterton sehr gut zu einer Milchseife passt. In der Hoffnung, dass der Zitrus-Duft länger in der Seife hält, kam ein Teelöffel gemahlene Zitronenschale erst in die Duftmischung, dann in den Seifenleim. Für etwas Farbe sorgen Titandioxid und etwas gelbes Pigment (Cowslip WEP).

Schäfchenseife (oben im Bild)

Dieses ist eigentlich nur eine Testseife für das PÖ Atalante, das ich mir letztens bei der Siederei mitbestellt hatte. Ich konnte mir unter dem Namen gar nichts vorstellen, hatte irgendwie vielleicht an einen Meeresduft gedacht und war überrascht, dass es sich bei "Atalante" um einen recht süßlichen, warmen Duft mit Noten von Mandeln, Vanille und Nüssen handelt. Der ist wie geschaffen für eine cremige Milchseife. So musste ein Teil des Seifenleims für die herbstliche Schafmilchseife, die ich im nächsten Post vorstellen werde, für den PÖ-Test herhalten. Obwohl ich das PÖ mit einem Teelöffel Öl vermischt zum Leim gegeben habe, zog er innerhalb einer Minute bis zum plötzlichen Erstarren an. Das hatte ich schon erwartet und entsprechend flott gearbeitet. Der Naturfarbton wird dunkler, ich würde es als karamellfarben bezeichnen, jedoch nicht so dunkel, wie ich bei dem vanilligen Duft befürchtet hatte.

Alle Seifen sind im Oktober frisch gesiedet und müssen noch reifen. Ich freue mich jetzt schon auf den cremigen Schaum der unterschiedlichen Milchseifen.

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